Friedrich Weinbrenner. Kritische Edition der Schriften
Dieses Projekt ediert erstmals das schriftliche Werk des Architekturlehrers Friedrich Weinbrenner (1766-1826) und stellt damit eine bedeutende und geschlossene theoretische Position für die Forschung zur Verfügung. Obwohl er mit rund hundert direkten Schülern eine singuläre Strahlkraft entwickelte, damit eine ganze Kulturlandschaft aus Südwestdeutschland, Nordschweiz und Elsass prägte, den Klassizismus maßgeblich mitrepräsentierte, die moderne Architekturausbildung und Bauverwaltung mitbegründete, sein „Architektonisches Lehrbuch“ das einzige dieser Art in deutscher Sprache und in seiner Zeit blieb, steht eine solche Bearbeitung bis heute aus. Die neben der preußischen Tradition von David Gilly zu Karl Friedrich Schinkel zweite wichtige Quelle moderner deutscher Architektur ist auch hierdurch bis heute unterrepräsentiert geblieben – und damit eine spezifische Sicht auf die Architektur allgemein. Eine systematische Bearbeitung und kritische Edition der Schriften sollen das in der Literatur lückenhafte, uneinheitliche und bis heute von den negativen Urteilen des Historismus bestimmte Bild korrigieren. Jene eigenständige, auf einer professionellen Auffassung basierende Herangehensweise, welche sich durch Weinbrenners Vorbild und Lehre weithin verbreitete, wird darüberhinaus die Tiefe und Modernität einer Epoche in der Kunst- und Architekturgeschichte erweisen, welche mit Begriffen wie Klassizismus nur unzureichend beschrieben ist.
Die Publikation ist unter folgendem Titel veröffentlicht: Friedrich Weinbrenner: Architektonisches Lehrbuch (Friedrich Weinbrenner und die Weinbrenner-Schule, Band 7). Bad Saulgau 2016, 544 Seiten, 210 Abbildungen (113 einfarbig, 97 vierfarbig), ISBN 978-3-944258-03-4
Das Projekt ist abgeschlossen und wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Wissenschaftliche Bearbeitung: PD Dr. Ulrich Maximilian Schumann.